Die Frage im Betreff interessiert mich. Dazu habe ich auf http://wien.arbeiterkammer.at/…ungsergaenzung-41989.html folgenden Beitrag gefunden:
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Sportler-Nahrungsergänzungen sind unnötig. Das ist das Ergebnis eines AK Tests von 20 Nahrungsergänzungsmitteln für Breitensportler.
Kein Produkt kann die Leistungsfähigkeit steigern
Konkret: Kein Produkt kann die sportliche Leistungsfähigkeit steigern oder die Regeneration beschleunigen – wie bei vielen draufsteht. Die Hälfte der Produkte ist nicht empfehlenswert. Der Grund: Es sind unnötige Stoffe enthalten, Dosierungen geben Anlass zur Sorge oder die Verwendungshinweise sind unklar.
Die AK hat 20 Nahrungsergänzungsmittel eingekauft, die die sportliche Leistung steigern oder eine verbesserte Regeneration nach dem Sport bringen sollen und/oder Abbildungen von Sportlern draufhaben. Die Produkte stammen aus Drogeriemärkten (Bipa, DM, Müller, Schlecker). Die Zusammensetzung, Kennzeichnung, Werbung, Handhabung und Preise wurden bewertet. Die Bewertung erfolgte durch das Institut für Ernährungswissenschaften der Uni Wien.
Es gibt immer mehr Nahrungsergänzungen für Sportler, und sie werden auch heftig beworben – oft auch überzogen. Die AK wollte wissen, ob sportlich Aktive tatsächlich spezielle Zusätze zur Ernährung brauchen.
Was in der Nahrungsergänzung drinnen ist
Breitensportler brauchen keine Nahrungsergänzungsmittel. Alles, was sie benötigen, liefert die normale Ernährung.
Insgesamt kommen 48 verschiedene Stoffe in den Testprodukten vor, bei nur zwei (8 Prozent) sind sportspezifische Wirkungen bewiesen.
Am häufigsten findet man Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß und Magnesium in den Produkten. Alle drei sind im Breitensport nicht zusätzlich nötig.
Die zugegebenen Vitamine sind eher werbewirksam als bedarfsorientiert. Am ehesten brauchen Sportler Vitamin B1 zusätzlich – das gibt’s nur in drei Produkten (15 Prozent).
Bei den Vitaminen findet man am häufigsten Vitamin C. Unnötig, denn schon ein Apfel liefert viermal so viel Vitamin C wie über 1,5 Liter Schweiß verloren gehen.
Ein Viertel der Testprodukte haben zu hohe Dosierungen – sie schaden auf Dauer der Gesundheit.
30 Prozent der Werbeangaben sind fachlich nicht nachvollziehbar.
Von den Testprodukten kann keines uneingeschränkt empfohlen werden. Die Hälfte ist mit Einschränkungen okay. Die andere Hälfte ist nicht empfehlenswert, weil unnötige Stoffe drinnen sind, Dosierungen nicht passen und Verwendungshinweise unklar sind.
Die Produkte kosten im Schnitt pro Tagesration 40 Cent. Die Preisunterschiede sind enorm. Das Billigste kostet einen Cent pro Tag, das Teuerste 1,33 Euro.
Rausgeworfenes Geld
„Das Beste an Nahrungsergänzungen für Breitensportler ist das zusätzliche Wasser“, sagt AK Ernährungsexpertin Petra Lehner, „meist hapert es an genügend Flüssigkeit.“ Wer sportelt und Kalorien zählt, für den können Ergänzungen Sinn machen.
Denn werden weniger als 1.800 Kalorien am Tag gegessen, wird’s auf Dauer eng mit allen Nährstoffen. „Sonst aber sind spezielle Sportlerergänzungen rausgeworfenes Geld“, so Lehner, „immerhin sind bei dreimal trainieren in der Woche im Schnitt 60 Euro im Jahr weg.“
Tipps für Breitensportler
1.Lassen Sie sich nicht zum Kauf von teuren, unnötigen Sportlerergänzungen verleiten. Für durchschnittlich aktive Sportler (bis zu zwei Stunden Training pro Tag) sind Zusätze zur normalen Ernährung unnötig.
2.Für die Ernährung gelten dieselben Regeln wie für Nicht-Sportler auch: hauptsächlich komplexe Kohlenhydrate (Reis, Nudeln, Brot, Kartoffeln), maximal 35 Prozent der Energie aus Fett, maximal 15 Prozent aus Eiweiß.
3.Was Sportler jedenfalls brauchen, ist mehr Flüssigkeit – ideal: Apfelsaft gespritzt mit kohlensäurefreiem Mineralwasser im Verhältnis eins zu drei oder bei längeren Training und starkem Schwitzen auch eins zu zwei oder eins zu eins.
4.Bei längerem Training (über einer Stunde) soll schon während des Trainings immer wieder ein bisschen getrunken werden (Faustregel: 150 Milliliter alle 15 Minuten).
5.Wer trotzdem eine Sportlerergänzung nehmen will, sollte zum Beispiel beachten: Gesicherte positive Effekte können von Koffein und Vitamin B1 abgeleitet werden. Vitamine und Mineralstoffe sollen die Tagesbedarfsmenge je Tagesportion nicht überschreiten. Für Breitensportler sind sie nicht zusätzlich nötig, aber in diesen Konzentrationen auch nicht schädlich. Magnesium im Sport ist zwar „in“, zu viel (mehr als 250 Mikrogramm pro Tagesportion) kann aber zu Reizen im Magen-Darm-Trakt führen.
Notwendige Infos müssen am Packerl stehen
Auf Grund der Ergebnisse des aktuellen AK Tests fordert die AK vom Gesundheitsministerium mehr Kontrollen bei den Werbeaussagen und der Kennzeichnung für Sportler-Nahrungsergänzungen.
Außerdem müssen alle notwendigen Informationen am Packerl stehen. So soll etwa bei Makronährstoffen (etwa Eiweiß oder Zucker) und bei den Mineralstoffen, wo das noch nicht vorgegeben ist (etwa Selen), die Angabe drauf stehen, wie viel Prozent des Tagesbedarfs die Tagesdosis liefert – genauso wie das bei den Vitaminen gesetzlich vorgeschrieben ist.
Aus Sicherheitsgründen – hier gilt nicht „viel hilft viel“, sondern „zu viel schadet“ – müssen Obergrenzen für Vitamine und Mineralstoffen in Nahrungsergänzungen rasch gesetzlich festgelegt werden. Die EU-Richtlinie sieht das zwar vor, die Werte fehlen aber seit 2002. Auch für alle sonstigen Stoffe in Nahrungsergänzungen sind sichere Obergrenzen nötig.
Cliffnotes: Zusätzliche Nahrungsmittelergänzungen im Breitensport scheinen nicht notwendig zu sein.
Freue mich auf eure Meinungen!